Covid-19-Impfung – Strategie und Schritte
Das Impfen gegen Covid-19hat seit einigen Tagen auch in Rumänien begonnen. Die ersten Begünstigten waren freiwillige Mitglieder des medizinischen Personals. Die Verantwortung für die Organisierung der Impfkampagne wurde der rumänischen Regierung anvertraut, die durch den Beschluss Nr. 1031 vom 27.11.2020 (veröffentlicht im Amtsblatt Rumäniens Nr. 1171 vom 03.12.2020, Teil I) die Impfstrategie gegen Covid-19 in Rumänien erarbeitet hat.
„Eine Reihe von Aspekten müssen im Zusammenhang mit der Impfung hervorgehoben werden. Zunächst ist zu beachten, dass die Impfung kostenlos und freiwillig ist. Personen, die an der Immunisierung teilnehmen möchten, müssen ein Online-Formular ausfüllen, einen Termin telefonisch vereinbaren oder den Hausarzt kontaktieren“, sagt Delia Ioniță, Rechtsanwältin bei Iordăchescu & Partner.
Gruppierung und Priorisierung der Bevölkerung bei der Verabreichung des Impfstoffs
Angesichts der relativ geringen Verfügbarkeit des Vorrats an Covid-19-Impfstoffen und der hohen Nachfrage wurde durch die Impfstrategie entschieden, dass die Impfung der Bevölkerung schrittweise, nach fair festgelegten Bevölkerungsgruppen durchgeführt werden soll. Zur Festlegung der Prioritäten der Bevölkerungsgruppen wurden verschiedene Kriterien berücksichtigt: Grundsätze der Ethik und der sozialen Gerechtigkeit, epidemiologische Kriterien (berücksichtigt für die Prioritätsverteilung des Impfstoffs in Regionen, in denen die Anzahl der Fälle höher ist, um die Ausbreitung des Virus zu begrenzen), medizinische Kriterien (Infektionsrisiko und schwere Entwicklung oder Tod, Übertragbarkeit) und der Schutz wesentlicher Aktivitäten, die die Organisation und das Funktionieren der Gesellschaft in dieser Krisenzeit gewährleisten.
Die Aufteilung in Gruppen erfolgt daher wie folgt: Die erste Gruppe besteht aus Gesundheits- und Sozialarbeitern (sowohl im öffentlichen als auch im privaten System). Diese Gruppe umfasst Mitarbeiter aus Krankenhäusern und Ambulanzen, Mitarbeiter aus dem Notfallmedizin-System, Mitarbeiter aus der Primärmedizin sowie Mitarbeiter aus Labors, Apotheken, zahnärztlichen Diensten, Assistenzärzte, Schüler- und Medizinstudenten, Sanitäter und andere Freiwillige, Pflegepersonal, Mitarbeiter des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit und der Direktionen für öffentliche Gesundheit, Mitarbeiter von Gesundheitseinheiten von Ministerien und Dialyse- und Transfusionszentren sowie Personen, die zu Hause medizinische und soziale Versorgung leisten.
Die zweite Gruppe besteht aus der Bevölkerung mit hohem Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren (Erwachsene über 65 Jahre und Personen mit chronischen Krankheiten, unabhängig vom Alter) sowie aus Personen, die in Schlüsselbereichen arbeiten (Mitarbeiter staatlicher Institutionen – Parlament, Präsidentschaft, Regierung, Ministerien und ihnen untergeordnete Institutionen). Zu dieser Kategorie gehören auch Personen aus den Bereichen Verteidigung, öffentliche Ordnung, nationale Sicherheit und Justiz, aber auch Mitarbeiter des lebenswichtigen Wirtschaftssektors (Verarbeitung, Vertrieb und Vermarktung von Grundnahrungsmitteln; Wasseranlagen, Wasseraufbereitung, Transport, Wasserverteilung, Kraftwerke, Erzeugung, Übertragung und Distribution von Elektrizität, Gas, flüssigen und festen Brennstoffen, Arzneimitteln und Sanitärmaterialien, Transport von Personen und Gütern, Eisenbahnknotenpunkte, zivile und militärische Flughäfen, wichtige Häfen, Kommunikation). Diese Kategorie umfasst auch Mitarbeiter aus Schulen und Kindergärten, Post- und Kurierpersonal, religiöses Personal, Medien-, Sanitär- und Müllabfuhrpersonal.
Die dritte Gruppe besteht schließlich aus Erwachsenen und Minderjährigen, abhängig von der epidemiologischen Entwicklung und den Merkmalen der zugelassenen Impfstoffe. Am Ende dieser Impfkampagne wird die Erreichung einer kollektiven Immunität, die auf etwa 70% der Gesamtbevölkerung geschätzt wird, erwünscht.
Die Festlegung der Impfgruppen wurde sorgfältig analysiert, um den von der Weltgesundheitsorganisation und der ECDC (European Centre for Disease Prevention) nach der Konsultation mit 19 europäischen Ländern sowie nach der Analyse der in Rumänien bestehenden Situation ausgestellten Dokumenten zu entsprechen. Angesichts der gegenwärtigen Probleme bezüglich der geringen Verfügbarkeit und der hohen Nachfrage nach Impfstoffdosen ist es außerdem wichtig, die Bevölkerung zum vorrangigen Schutz des für die Bekämpfung des Virus wesentlichen Personals und der gefährdeten Personen auf diese Weise zu gruppieren.
Obwohl durch die Festlegung einer Reihenfolge für die Verabreichung der Anti-Covid-19-Impfung das Problem der Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen aufgeworfen werden könnte, kann eine solche Behauptung doch nicht bestehen. Die Europäische Menschenrechtskonvention sieht daher vor, dass die Ausübung der von ihr anerkannten Rechte und Freiheiten ohne Diskriminierung gewährleistet sein muss. Ausnahmsweise können jedoch im Falle eines Krieges oder einer anderen öffentlichen Gefahr, die das Leben der Nation bedroht, Maßnahmen ergriffen werden, die von den im Übereinkommen festgelegten Verpflichtungen abweichen, sofern die Situation dies erfordert. Angesichts der Tatsache, dass es unmöglich ist, dass alle die Anti-Covid-19-Impfung gleichzeitig erhalten, wurde festgelegt, dass eine faire Planung der Bevölkerung die effektivste Methode ist, um die Bevölkerung auf diese Weise zu immunisieren.
Durchführung des Impfprogramms und Planung der interessierten Personen
Die Impfung wird in Impfzentren stattfinden. Die Strategie besteht darin, landesweit etwa 900 Zentren zu eröffnen. Auch werden für Personen, die sich nicht zu den Zentren begeben können, mobile Teams eingerichtet. Gleichzeitig werden der Bevölkerung die Impfstoffe über den Hausarzt und die Drive-Through-Impfzentren zur Verfügung gestellt werden können.
„Wie oben erwähnt, ist die Buchung eines Impftermins durch das Ausfüllen eines Online-Formulars, telefonisch oder über den Hausarzt möglich. Bezüglich der ersten Möglichkeit muss darauf hingewiesen werden, dass eine Computerplattform erstellt wurde, die den Personen, die sich impfen lassen möchten, die Buchung eines Impftermins ermöglicht. Die Anmeldung hat am Montag, dem 28. Dezember 2020 begonnen, jedoch haben derzeit nur die Personen der ersten Impfgruppe Zugang, wobei die Personen aus den anderen Gruppen zu einem späteren Zeitpunkt Zugang erhalten werden. Die Plattform ist unter dem Link http://programare.vaccinare-covid.gov.ro/ zugänglich. Mithilfe des erstellten Kontos können die registrierten Personen auf Informationen Zugriff haben, wie das Impfzentrum, zu dem sie gehen müssen, das Datum der Verabreichung der ersten Dosis, aber auch das Datum der Verabreichung der zweiten Dosis, welches ungefähr einen Monat nach der ersten Verabreichung stattfindet.”, sagt Delia Ioniță, Rechtsanwältin bei Iordăchescu & Partner.
Informationen zu möglichen Nebenwirkungen
Zurzeit werden ein spezifisches Berichtsblatt für die Impfung gegen Covid-19 und ein Leitfaden mit Fragen und Antworten für Patienten erstellt. Auf diese Weise erhalten Interessenten Zugang zu Informationen darüber, wie mögliche Nebenwirkungen nach der Verabreichung der Impfung gemeldet werden können. Die Informationen können sowohl auf der ANMDMR-Webseite im Abschnitt zur Meldung von Nebenwirkungen als auch im Rahmen der Informationskampagnen gefunden werden. Nebenwirkungen können auf der Grundlage der Impfpassnummer elektronisch gemeldet werden. Jeder Arzt, der einen Fall von Nebenwirkungen feststellt, hat die Pflicht, diesen melden.